DIY Bienenwachstücher einfach selber machen

Neben einer tollen DIY Idee erkläre ich euch, warum wir dringend Plastikmüll reduzieren sollten.
Frau Liebling - DIY Blog - Deko, Geschenke, Lettering, Nachhaltigkeit - Zero Waste: Bienenwachstücher einfach selber machen

Diesmal habe ich ein DIY für euch, dass ich schon die ganze Zeit über ausprobieren wollte. Es ist super einfach, schnell gemacht und eine wunderbare Lösung, um Müll einzusparen: DIY Bienenwachstücher! Heute zeige ich euch endlich, wie man die Bienenwachstücher einfach selber machen kann.

Es ist auf jeden Fall schon mehrere Jahre her, dass ich mir das Bienenwachs gekauft habe. Damals wusste ich leider noch nicht, wie einfach man Wachstücher selber machen kann. Sonst wäre dieses DIY längst auf dem Blog veröffentlicht. Denn ich bin ein großer Fan der vielseitig einsetzbaren Wachstücher, die eine perfekte Alternative zu Alu- und Frischhaltefolie sind. Man kann jeden beliebigen Baumwollstoff verwenden, so kann sich jeder Bienenwachstücher ganz nach dem eigenen Geschmack gestalten.

2017 sind in Deutschland etwa 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll angefallen. Pro Kopf macht das im Durchschnitt 226,5 Kilogramm Verpackungsmüll

umweltbundesamt.de Stand: 24.02.2020)

226,5 KG pro Kopf und das jedes Jahr! Wenn man sich dann noch vor Augen hält, dass die meisten Verpackungen nur sehr wenig Eigengewicht haben, ist das eine ganz schön große Menge Müll. Eine viel zu große Menge, um genau zu sein. In meinem Alltag versuche ich deswegen möglichst viel Müll zu vermeiden, was eigentlich gar nicht so schwierig ist, wenn man bewusst auf Müllvermeidung achtet.

Warum ist Plastikmüll überhaupt ein Problem?

Das Problem am vielen Verpackungsmüll ist, dass leider nur ein kleiner Teil davon wirklich recycelt wird. Der größte Teil wird stattdessen einfach verbrannt und immerhin zu Strom und Fernwärme umgewandelt. Klingt erstmal gut, dabei entstehen allerdings hohen CO-2-Emissionen, die das Klima belasten. Die Müllverbrennung (Verwertung) steht daher in der gesetzlich vorgegebenen Abfallhierarchie nur auf Platz 4.

Übrigens dürfen in Deutschland erst seit 2005 keine Abfälle mehr unbehandelt auf Deponien abgelagert werden! (Quelle Nabu.de Stand: 24.02.2020)

Plastik in unserer Umwelt

Ein weiteres Problem am vielen Plastikmüll ist, das immer mehr davon in unserer Umwelt landet, somit auch in unsere Nahrungskette gelangt und letztendlich auch in unseren Körpern wiederzufinden ist. In der Umwelt kann es mehrere Hundert bis Tausende Jahre dauern, bis Plastik vollständig zersetzt wurde. Bis dahin zerfällt das Plastik lediglich in immer kleinere, wasserunlöslichen Teilchen. Diese kleinen Plastikteilchen, mit einer Größe von weniger als 5mm, werden Mikroplastik genannt. 

Es gibt mehrere Wege, wie Plastik(-müll) in unserer Umwelt landet. Zum Beispiel gelangt durch Schiffe ein großer Teil Müll ins Meer. Zum Einen weil diese dort Teile ihrer Ausrüstung verlieren (Netze von der Fischerei, Container, aber auch Teile der Ladung), zum Anderen kommt es auch immer noch vor, dass Schiffe ihren Müll direkt im Meer entsorgen, obwohl dies weltweit verboten ist.

Aber auch in unserem Alltag, entsorgen wir immer wieder kleinste Plastikteilchen (Mikroplastik) in unseren Abflüssen, denn in vielen Kosmetikartikeln und Reinigungsmitteln ist Mikroplastik zur Verstärkung der Reinigungswirkung enthalten. Über unser Abwasser gelangt das Mikroplastik so ungefiltert in unsere Meere, da unsere Kläranlagen nicht in der Lage sind diese winzigen Plastikteilchen aus dem Abwasser herauszufiltern. Aber auch beim Waschen von Textilien aus synthetischen Fasern (Polyester, Elastan, Polyamid) gelangen winzige Plastikfasern über unser Abwasser ins Meer und in unser Grundwasser.

Dort wird das Mikroplastik dann von den Fischen aufgenommen und landet somit eines Tages wieder auf unseren Tellern oder kommt mit unserem Trinkwasser aus dem Wasserhahn.

Unsere Böden enthalten 40 mal mehr Plastik als unsere Gewässer

Aber nicht nur unsere Meere sind mit Mikroplastik verschmutzt, sondern auch unsere Böden. Sie enthalten sogar 40 Mal mehr Plastik als unsere Gewässer. Da unsere Kläranlagen das Mikroplastik nicht aus dem Abwasser filtern können, reichern sich die kleinen Partikel im Klärschlamm an. Dieser wird anschließend wiederum als organisches Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt und auf unsere Felder aufgetragen.

Die einzige Voraussetzung für die Verwendung von Klärschlamm als Düngemittel ist laut Düngemittelverordnung, dass der Klärschlämm nicht mehr als 0,5 Prozent Fremdstoffe und weniger als 0,1 Prozent Plastikbestandteile enthalten darf. Dabei werden allerdings nur Stoffe berücksichtig, die größer als zwei Millimeter sind. Wie hoch der Anteil an kleineren Mikroplastikteilchen ist, lässt sich nur vermuten.

10 Tipps für weniger Plastikmüll

Eigentlich ist es gar nicht so schwer Plastikmüll zu reduzieren. Im Alltag könnt ihr schon mit einfachen Mitteln etwas zur Reduzierung der immer weiter wachsenden Plastikmüllberge tun. Und auch wenn sich damit das Grundproblem leider nicht lösen lässt, ist jedes Plastikteil dass ihr einsparen könnt wichtig.

1. Jutebeutel statt PlastiktüteSorge dafür, dass du immer einen Jutebeutel in deiner Tasche hast, falls du spontan einkaufen möchtest.

2. Bienenwachstücher statt FrischhaltefolieHalte deine Lebensmittel lieber mit Wiederverwendbaren Wachstüchern frisch, statt Folie zum wegwerfen.

3. Glas-/Metallflasche statt PlastikflascheVerwende eine alte Glasflasche oder eine Flasche aus Metall und befülle sie dir mit Wasser für unterwegs, damit du keine Getränke in Plastikflaschen kaufen musst.

4. Mehrfach-Kaffeebecher statt EinwegbecherCoffee to go geht auch ohne Müll, wenn du einen Mehrwegbecher verwendest.

5. Glas statt PlastikbecherVersuche beim Einkaufen möglichst Lebensmittel in Glasverpackungen, statt Plastikverpackungen zu kaufen.

6. Obst- und Gemüsenetze statt PlastiktütchenIn fast jedem Supermarkt bekommt man mittlerweile Obst- und Gemüsenetze, die du immer wieder verwenden kannst. So sparst du dir die Plastiktüten.

7. Holzzahnbürste statt Zahnbürste aus PlastikAuch Holzzahnbürsten gibt es mittlerweile im Supermarkt zu kaufen. Die Alternative aus Holz sieht nicht nur schöner aus, sie ist auch noch eine einfache Möglichkeit Plastik im Alltag einzusparen.

8. Bewusster einkaufen und weniger Lebensmittel wegwerfenVersuche nur zu kaufen, was du auch verbrauchen kannst.

9. Verzichte auf Kaffeekapseln Durch Kaffeekapseln entsteht unfassbar viel Müll, 2018 waren es ganze 3,5 Milliarden Kapseln. Versuche lieber auf Kaffeekapseln zu verzichten und verwende lieber eine andere Zubereitungsmethode. Es gibt mittlerweile sogar wiederverwendbare Kaffeefilter aus Stoff.

10. Festes Shampoo statt Shampoo in der FlascheMit festen Seifen und Shampoos kannst du richtig viel Plastik einsparen, bei gleicher Wirkung. Zusätzlich halten feste Seifen und Shampoos meist sogar noch länger als die flüssige Version in der Plastikflasche.

DIY Bienenwachstücher einfach selber machen

Nicht alle Plastikalternativen musst du teuer kaufen, Einige kannst du auch upcyclen oder selber machen, wie zum Beispiel Bienenwachstücher. Die Wachstücher sind eine super Alternative für Alu- und Frischhaltefolie und schöner aussehen tun sie auch noch.

Das brauchst du für DIY Bienenwachstücher:
  • Baumwollstoff
  • Schere
  • Bio Bienenwachspastillen (am besten vom Imker des Vertrauens)
  • Backpapier
  • Backblech
  • optional: Jojobaöl (Dann brauchst du ebenfalls eine alte Konservendose)
  • optional: Nähmaschine
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Und so wird’s gemacht:
  1. Zuerst schneiden wir den gewaschenen Baumwollstoff auf die gewünschte Größe zu. Für einzelnen Wachstücher schneiden wir den Stoff in Dreiecke, für einen Beutel schneiden wir ein langes Rechteck und nähen es links auf links an den beiden Seiten zu.
  2. Nun leben wir das Backblech mit zwei lagen Backpapier aus und den Stoff darauf. Auf dem Stoff verteilen wir einige Wachspastillen. Für ein 20 x 20 cm großes Tuch benötigt man etwa 10 g Wachspastillen.
  3. Im nächsten Schritt wird das Ganze bei 80 Grad, für wenige Minuten in den Backofen geschoben, bis sich das ganze Wachs verteilt hat.
  4. Nun kann man das Tuch vorsichtig vom Backpapier lösen und zum Abkühlen zur Seite legen. Fertig!
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Mit Jojobaöl (hat zusätzlich eine antibakterielle Wirkung):
  1. In eine alte Konservendose füllen wir einige Wachspastillen und geben das Jojobaöl hinzu. Für 50 g Wachs benötigt man 2-3 g Jojobaöl.
  2. Die Dose wird nun im Wasserbad erhitzt, bis das Wachs vollständig verflüssigt ist.
  3. Die zugeschnittenen Stoffstücke legen wir wieder auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und stellen es in die Nähe.
  4. Das flüssige Wachs verteilen wir nun grob auf dem Baumwolltuch und schieben dann das Blech wieder für wenige Minuten, bei 80 Grad in den Backofen. So verteilt sich das Wachs schön gleichmäßig.
  5. Zum Schluss das Wachstuch vorsichtig vom Backpapier abziehen und abkühlen lassen. Fertig.

Reinigung und Pflege

Damit ihr eure Bienenwachstücher lange verwenden könnt, solltet ihr bei der Reinigung lediglich etwas Spüli und höchstens lauwarmes Wasser verwenden. Der Einsatz von scharfen Reinigungsmitteln und heißem Wasser ist nicht nötig, denn die Bienenwachstücher sind Schmutz- und Wasserabweisend, sodass die Reinigung ganz einfach ist. Zusätzlich wirken Bienenwachs und Jojobaöl antibakteriell, sodass ihr euch über Keime keine Sorgen machen braucht. Verwendet für die Reinigung einen weichen Lappen oder einen weichen Schwamm. Durch zu festes Schrubben kann die Wachsbeschichtung abgetragen werden, deswegen solltet ihr darauf verzichten. Falls die Wachstücher Knickspuren bekommen oder an einigen Stellen die Beschichtung dünner geworden ist, könnt ihr die Tücher einfach wieder für ein paar Minuten in den Backofen legen und gegebenenfalls nochmal ein paar Wachspastillen auf das Tuch legen. Die Bienenwachstücher können so über mehrere Jahre verwendet werden.

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Die Bienenpartenschaft

Da ich seit fast zwei Jahren vegan lebe, habe ich lange überlegt, ob ein DIY mit Bienenwachs nicht gegen meine Prinzipien verstößt. Allerdings habe ich das Bienenwachs nun auch schon seit mindestens drei Jahren Zuhause rumliegen. Wegwerfen wollte ich es natürlich auch nicht. Also habe ich ein wenig recherchiert, wie das mit dem Bienenwachs so läuft und bin auf Bienenpatenschaften aufmerksam geworden.

Mir war gar nicht klar, dass Bienen so sehr auf die Imker angewiesen sind. Auf Grund von immer knapper werdendem Futterangebot, sind Bienen kaum noch in der Lage allein in der Natur zu überleben, egal ob auf dem Land oder in der Stadt. Die Bienenhaltung ist für die Imker ziemlich aufwendig und ein wirklich schlecht bezahlter Job, weswegen viele kleinere Imker immer häufiger aufgeben. Mit einer Bienenpatenschaft könnt ihr Imker unterstützen und dazu beitragen, dass sich Bienenhaltung wieder lohnt und Imker sich weiterhin für die Rettung und den Erhalt der Honigbienen einsetzen können, denn die Honigbiene leistet einen wichtigen Beitrag für das ökologische Gleichgewicht.

Sucht einfach nach Bienenpatenschaften in eurer Region, das Angebot ist wirklich groß. In Hessen gibt es folgende Angebote:

Habt ihr noch weitere Ideen, wie man im Alltag Plastikmüll einsparen kann? Oder habt ihr vielleicht schon mal Bienenwachstücher selber gemacht? Dann schreibt mir gerne eure Meinung oder eure Ideen in die Kommentare.

Lasst es euch gut gehen!

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